Feldenkrais unterrichte ich seit 2016 neben meiner beruflichen Haupttätigkeit in der Lehrer.innen-Bildung als Dozent für Linguistik und Sprachdidaktik.

In beiden Bereichen geht es um die Auseinandersetzung mit Lernprozessen und menschlicher Entwicklung. Bei Beidem begleiten mich als zentrale Fragen: Was gilt es eigentlich zu lernen? Wie stellt man’s am besten an? Wie räumt man das weg, was im Weg steht?

 

Sie möchten Feldenkrais mal ausprobieren? Scrollen Sie nach ganz unten. Dort sind zwei Audio-Aufnahmen zum Mitmachen von zuhause.

Steffen, wie kamst du zum Feldenkrais?
Ich habe die Feldenkrais-Methode 2003 durch einen Freund vom Theater entdeckt.
Schon nach der ersten Lektion wusste ich: Das ist’s! Da war ich 20 Jahre alt. Nach zehn Jahren begeisterter Eigenerfahrung kam ich an den Punkt, wo in mir der Wunsch laut wurde, die Arbeit an andere weitergeben zu können. Zudem wollte ich meine „kopflastige“ wissenschaftliche Tätigkeit um etwas ergänzen, bei dem ich mehr „mit den Händen“ tätig sein konnte. Also begann ich 2013 eine vierjährige Feldenkrais-Ausbildung.

Und warum ausgerechnet Feldenkrais?
Als ich anfing mit Feldenkrais, faszinierte mich vor allem das wiederkehrende „Wow“ über die plötzliche Leichtigkeit, mit der Bewegungen möglich waren, und über das veränderte Körpergefühl. Auch der explorative Zugang hat mir sehr entsprochen. Im Gegensatz zu anderen Methoden macht die Feldenkrais-Methode keine Vorgaben darüber, wie man eine Bewegung machen soll.

Sondern?
Statt idealisierte, statische Konzepte von Bewegungsabläufen zu vermitteln, stützt sie sich auf eigenes spielerisches Ausprobieren und genaues Spüren. So entsteht statt äusserem Modellwissen erlebtes Bewegungsverständnis und innere Klarheit über die eigene Bewegungsorganisation. Hierin sehe ich einen wesentlichen Vorteil gegenüber Methoden, die in erster Linie zu vermitteln versuchen, wie man beispielsweise „richtig“ sitzen oder gehen soll.

Erklär mal bitte genauer.
Na, wenn mein aktuelles Körperempfinden zum Beispiel dazu führt, dass ich immer auf ungünstige Art laufe oder auf ungünstige Weise vom Stuhl aufstehe, wie soll dann dasselbe Körperempfinden genau spüren und sicher sein, ob ich tatsächlich tue, was ich meine zu tun, wenn ich einer äusseren Bewegungsvorgabe folge? Solange ich nicht klar weiss, was ich eigentlich tue, kann ich auch nicht tun, was ich will.

Hiervon abgesehen: Wie lange dauert es gewöhnlich, bis man beispielsweise von einer künstlichen auferlegten „So-müsste-ich-eigentlich-sitzen“-Position in die seit Jahren gewohnte Sitzhaltung zurückrutscht? Höchstens ein paar Minuten. Denn mein sensomotorisches System ist zugleich damit beschäftigt, ein gewohntes Aktionsmuster zu hemmen und ein ungewohntes Muster entgegen meinen gewohnten Tendenzen auszuführen. Sobald die bewusste innere Beobachtung nachlässt, ist das alte Sitzmuster – schwupps – wieder da.

Am Feldenkrais hat mir gefallen, dass man einen anderen Zugang wählt: Man erkundet erstmal das gewohnte Muster, um sich klar zu werden, was man dabei eigentlich tut. Dann erkundet man sukzessive Variationen dieses Musters. In all diesen Variationswegen sucht sich dann das Nervensystem quasi von selbst die momentan widerstandfreieste Variante. Und plötzlich sitzt es sich aufrecht ohne dass mans absichtlich tun muss.

Hast du ein Ziel in deiner Arbeit?
Ein Ziel ist es zum Beispiel, meinen Klient.innen in den Kursen und den Einzelsitzungen ein Stück derselben Erkenntnisfreude und Selbsterkundungsbegeisterung mitgeben zu können, die mich seit Jahren trägt.

Aus- und Weiterbildungen

aktuell diverse internationale Feldenkrais-Weiterbildungen
Zertifizierung als Therapeut für Komplementärtherapie OdA
2018–2019 Ausbildung Miasmatische Tier-Homöopathie / Leiterin: Dr. Rosina Sonnenschmidt
2013–2016 Feldenkrais-Ausbildung / Leiterin: Dr. Chava Shelhav
2008–2012 Studium Pädagogik, Lehrdiplom für Maturitätsschulen (FHNW)
2004–2011 Studium Allgemeine Linguistik, Germanistik, Anglistik (Uni Basel)

Gratislektionen zum Anhören und Ausprobieren

Hier können Sie zwei Feldenkrais-Lektionen anhören und ausprobieren. Es handelt sich um Live-Mitschnitte aus einem Kurs.

Vorbereitende Hinweise, falls Sie die Methode noch nicht kennen

  • Legen Sie sich auf eine Decke oder Matte auf den Boden.
  • Die Lektion beginnt mit einem Körper-Scan. Beobachten Sie mit Ihrem inneren Auge die erwähnten Körperbereiche, um zu spüren, wie Sie gerade jetzt daliegen. Setzen Sie dann die folgenden Bewegungsanweisungen in der Audio-Aufnahme für sich um.
  • Wichtig: Bewegen Sie sich zu jeder Zeit sanft, minimal, ohne Anstrengung und ohne alle Absicht, etwas erreichen zu wollen. Machen Sie bei allen Bewegungen maximal 50% von dem, was Sie könnten. Seien Sie lieber faul als ambitioniert! Gehen Sie an die Lektion heran wie ein Kleinkind, das spielerisch Bewegungen ausprobiert und seinen Körper erkundet. Ohne Ziel. Ohne Anstrengung.

Lektion 1

Lektion 2